100 JAHRE SUDBROCK
CHRONIK: 1922 – 2022
ZEHN DEKADEN SUDBROCK Möbelhandwerk
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„Eine wunderbare, ehrliche, fröhliche Chronik, die mich schmunzeln lassen wollte, aber auch viel Raum für Gedanken der Tiefe lässt. Einfach wahnsinnig toll!“
(Dr. Annette Weeg, Neuenkirchen)
1922 – 1929
GRÜNDUNG & START
Sie sind jung und mutig: Als sich der 29-jährige Johannes Sudbrock und seine 27-jährige Frau Therese im Jahr 1922 nur zwei Tage nach ihrer Hochzeit mit einer Tischler- Werkstatt im ostwestfälischen Wiedenbrück selbständig machen, sind die Zeiten schwierig. Der Erste Weltkrieg hat Johannes Sudbrock geprägt: russische Kriegsgefangen- schaft, Flucht aus Sibirien. „Es war eine schlimme Zeit“, hat der Tischlermeister später häufig in der Familie erzählt. Nun aber sollte es aufwärts gehen – mit einem eigenen Betrieb.
In einem alten Fachwerkhaus im Zentrum von Wiedenbrück produziert der im nahegelegenen Bokel aufgewachsene Sohn einer Handwerks- und Bauernfamilie – auch sein Vater war Tischlermeister – Wohn- und Schlafzimmer, Tische, Stühle, Schränke, Treppen, Fenster, Türen – stets auf Bestellung, wie es damals üblich war. Johannes Sudbrock versteht sein Handwerk, und er ist talentiert.
Schon mit 26 Jahren darf er sich Werkmeister und Techniker nennen. Ein Jahr später, 1920, besteht er die Meisterprüfung mit der Note gut. Beste Voraussetzungen, um durchzustarten. Handwerk hat schließlich goldenen Boden.
Und es ist auch die Zeit der „Goldenen 20iger“. Doch von Varieté-Shows, verruchten Nachtclubs und Partys, wie sie in Berlin besucht und gefeiert werden, ist im beschaulichen Wiedenbrück nicht viel zu spüren.
Im Gegenteil: Eine Hyperinflation vernichtet das Geldvermögen vieler Deutscher. Erst 1924 stabilisiert sich die Lage, bis es dann im Oktober 1929 zum Einsturz der Aktien- kurse in New York kommt und die Weltwirtschaftskrise ihren Lauf nimmt.
So wird auch Johannes und Therese Sudbrock mit ihrer Tischlerwerkstatt einiges abverlangt.
Die jungen Firmengründer aber halten durch, was wohl auch an der vorausschauenden Art von Johannes Sudbrock – er ist klug und gebildet – und am Mut seiner Frau Therese liegt. 1928 bauen sie den Firmensitz um, ergänzen die Werkstatt um ein Möbelgeschäft – eine weise Entscheidung. Nun können sie selbst die hergestellten Möbel verkaufen.
Der Handwerksbetrieb läuft, die Firma hat sich einen Namen gemacht.
Johannes Sudbrocks Können wird hoch geschätzt – auch in den folgenden Jahren: als Lehrmeister an der Berufsschule, als Kreisvorsitzender der Fachgruppe Möbel im Einzelhandelsverband und später als Obermeister der Tischlerinnung.
Von Johannes Sudbrock geht eine „unglaubliche Aura“ aus. So erinnert sich viele Jahre später ein Enkel.
Aus seiner Ehe mit Therese gehen drei Kinder hervor: Hans (geb. 1923),
Franz Josef (geb. 1926) und Lieselotte (geb. 1931). Der Zweitgeborene, Franz Josef, sollte nach dem Zweiten Weltkrieg die Werkstatt übernehmen – und zu neuer Größe führen.
1930 – 1939
UMBAU & ERFOLG
1940 – 1949
AUFBRUCH & ZUVERSICHT
Die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg sind Aufbruchsjahre. Vieles ist zerstört. Auch neue Möbel sind gefragt. So ist es ein Segen, dass Johannes und Therese Sudbrock bereits direkt neben ihrer Tischlerei im gleichen Haus ein Fachgeschäft betreiben – das Möbelhaus Sudbrock. Hier führt Therese mit großer Tatkraft Regie, hier hat auch ihr Mann Johannes sein Büro.
In dem Geschäft verkaufen die Sudbrocks aber nicht nur eigene Möbel, sondern auch die anderer Hersteller – so etwa Stühle von Lübke aus dem benachbarten Rheda und Dielenmöbel aus dem Frankenland. Im Rückblick betrachtet, entpuppte sich das Geschäftsmodell mit dem Ladenlokal als eine geniale Idee. Das Möbelhaus sollte in den Jahren darauf noch eine große Rolle spielen.
Johannes Sudbrock sägt, hobelt, schleift und rackert. Er ist nun Mitte 50. Die Arbeit als Tischler fällt ihm immer schwerer. Er leidet unter einer Herzschwäche. Sein Arzt rät ihm, kürzer zu treten. Also muss eines seiner drei Kinder das Ruder übernehmen. Aber wer?
Der älteste Sohn Hans hat, nachdem er aus der französischen Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt ist, Architektur studiert, Tochter Lieselotte darf ebenfalls studieren. Sie wird später Berufsschullehrerin. Für die damalige Zeit eher ungewöhnlich.
Bleibt sein zweitältester Sohn Franz Josef. Er hat das Talent für das Schreinerhandwerk geerbt oder anders ausgedrückt: Er hat die Liebe seines Vaters Johannes zum Material Holz für sich entdeckt.
Der Einzug in den Krieg bleibt ihm dank seiner resoluten Mutter erspart. Sie sorgt dafür, dass er wegen einer früheren Knieverletzung nicht an die Front muss. So absolviert Franz Josef eine Ausbildung zum Tischler.
Anschließend beginnt er an der Tischlerfachschule Detmold, wo sein Vater zuvor als Dozent gelehrt hat, sein Fachwissen zu erweitern. Als aber sein Vater in der Werkstatt nicht mehr alles allein schafft, muss er seine zusätzliche Ausbildung nach zwei Jahren abbrechen und früher als es ihm lieb ist in das Unternehmen einstei- gen. Es ist das Jahr 1948 – der Einstieg der zweiten Generation. Franz Josef Sudbrock ist gerade einmal 22 Jahre jung. Vor ihm liegen die Wirtschaftswunderjahre.
1950 – 1959
REICHWEITE & SICHTBARKEIT
In Franz Josef Sudbrock, so berichtet später seine Schwester Lieselotte, vereinen sich der Feingeist für Künstlertum und Handwerksqualität seines Vaters Johannes mit dem Geschäftssinn seiner Mutter Therese. Therese bleibt die treibende Kraft, drängt Ende der 40er Jahre auf eine Erweiterung, mehr noch: auf eine Industrialisierung der immer noch vergleichsweise kleinen Tischlerei.
Der Auslöser dafür ist ein Problem im Möbelgeschäft: Die Dielenmöbel aus Franken haben zu lange Lieferzeiten. Die Sudbrocks machen aus der Not eine Tugend. Will heißen: Die Familie beschließt, selbst Garderoben zu bauen und auch selbst weiterzuverkaufen.
Und ein weiterer Meilenstein für künftiges Wachstum folgt: Noch vor dem Jahr 1960 präsentiert sich Sudbrock erstmals auf der Kölner Möbelmesse. Mit großem Erfolg! Händler aus Schleswig-Holstein, Hamburg und dem Ruhrgebiet finden Gefallen an Design und Qualität der Möbel aus Ostwestfalen. Mitunter setzt sich der junge Chef selbst ans Steuer des Lieferwagens.
Das Geschäft brummt, die Zahl der Mitarbeiter steigt in wenigen Jahren von fünf auf 27. Am bisherigen Standort im Zentrum von Wiedenbrück wird es Mitte der 50er Jahre für die Tischlerei zu klein. Und da die Stadt Wiedenbrück kein passendes Grundstück anbieten kann, weicht das Unternehmen auf Bokel aus – dem Geburtsort von Firmengründer Johannes Sudbrock. Hier entsteht 1957 die erste rund 1200 Quadratmeter große Fabrikhalle – für Sudbrock ein weiterer Meilenstein.
Aus der Tischlerei wird ein Industriebetrieb. Im ländlich geprägten Bokel selbst sind aber nicht alle über die Ansiedlung glücklich. Einige Bauern befürchten, das aufstrebende Möbelunternehmen könnte ihnen die Knechte wegnehmen. Eine Furcht, die unbegründet war.
Auch privat läuft es für Franz Josef Sudbrock gut. 1955, kurz vor dem Umzug von Wiedenbrück nach Bokel, lernt er auf einer Studentenfeier in Köln, zu der ihn seine Schwester Lieselotte eingeladen hat, eine Gastwirtstochter aus dem Emsland kennen: Carola Hermes studiert in Köln. Sie will Lehrerin werden.
Die beiden werden ein Paar und heiraten. Carola Sudbrock schließt ihr Studium zwar noch erfolgreich ab, arbeitet aber nie als Lehrerin. Vielmehr hält sie ihrem Mann den Rücken frei und eröffnet neben dem Möbelhaus, das 1958 erheblich vergrößert und modernisiert wird, ein Kunstgewerbegeschäft mit dem Namen „Interkunst.“ Hier verkauft sie dänisches Design, Porzellan und moderne Textilien. Später hilft sie im Büro mit. Wie sich bald herausstellt, ist Carola Sudbrock die gute Seele im Betrieb.
1960 – 1969
WEITSICHT & AUGENMASS
Franz Josef Sudbrock ist ein charismatischer Mensch, der andere mitreißen kann. Unter seiner Führung und mit seinen Visionen wächst die Firma in den 60er und 70er Jahren auf rund 70 Mitarbeiter.
Inzwischen sind in Bokel auch weitere Produktionshallen entstanden. Das Wachstum, so entscheidet der Unternehmer, darf weiterhin nur mit Augenmaß erfolgen.
In den 60er Jahren erkennt Sudbrock einen Trend, der dem Unternehmen in den Folgejahren einen weiteren Schub geben sollte: der Trend zu größeren Wohnungen. Die Bürger hatten im wahrsten Wortsinn mehr Raum für mehr Möbel. So entsteht bei Sudbrock die Idee, geräumige Anbau-Garderobenwände zu fertigen.
Es ist die Geburtsstunde des Modells 800 — ein weiterer Meilenstein. „Die 800er-Garderobe lief wie verrückt“, blickt ein ehemaliger Mitarbeiter heute zurück auf diese Zeit. Fast täglich rollen Lastwagen mit 800er-Garderoben vom Bokeler Werk in Richtung Ruhrgebiet.
Die teilweise hohen Bestellmengen sorgen bei Firmenchef Franz Josef Sudbrock aber nicht nur für Freude. Er sieht die Gefahr, von einzelnen Kunden abhängig zu werden und womöglich den Preis diktiert zu bekommen. Soweit aber lässt er es nicht kommen. Der weitsichtige Unternehmer handelt — und verknappt das Angebot.
Die Produktion im Werk läuft dennoch auf Hochtouren. Sudbrock mietet Hallen zur Zwischenlagerung dazu, sogar eine Scheune vom Gasthof Bökamp gegenüber der Firma.
Ein Mitarbeiter erinnert sich: „Da wurde ein Förderband draußen über die Straße gelegt. Und wenn ein Auto kam, mussten die Schienen abgebaut werden und dann wurde weitergefahren.“
1970 – 1979
EXPANSION & INDIVIDUALISIERUNG
Die Firma wird internationaler: 1972 gibt es erstmals mehrsprachige Broschüren.
Ein weiterer Meilenstein folgt im Jahr 1977: Sudbrock entwickelt mit dem Dielenmöbel- Modell „Panama“ sein erstes Systemprogramm. Das heißt: Der Kunde entscheidet individuell über die Größe des von ihm gewünschten Korpus – und damit über Größe von Türen, Klappen, Schubläden. Die Devise lautet: maximale Flexibilität. Dabei wird der Korpus elegant auf Gehrung geschnitten – eine handwerkliche Besonderheit, die die Möbel noch schöner macht.
Mit dem Modell „Panama“ wird Sudbrock deutschlandweit und auch beim Endverbraucher bekannt. Übrigens: Das Janosch-Buch „Oh, wie schön ist Panama“ erscheint nur ein Jahr später. Ein Zufall?
Für Franz Josef Sudbrock ist die Firma sein Lebensinhalt. Er kennt jeden Mitarbeiter persönlich, oft auch deren Familien. Er behandelt jeden respektvoll, gerecht und ehrlich, hat stets ein offenes Ohr für Probleme. Kurzum: Er ist beliebt. Aber er stellt – wie an sich selbst – auch an seine Mitarbeiter höchste Ansprüche. Nachlässigkeiten hasst er. Andererseits fällt es ihm schwer, Kritik anzunehmen.
Und so ist auch der Übergang an die dritte Generation nicht frei von Konflikten.
Aus der Ehe mit Carola, geborene Hermes, und Franz Josef Sudbrock gehen ebenfalls drei Kinder hervor: Die Töchter Sabina (geb. 1959) und Christine (geb. 1963) sowie Sohn Johannes (geb. 1961). Johannes sollte das Unternehmen in dritter Generation übernehmen, hat er doch bereits in den Ferien viel im Unternehmen gearbeitet. Sein Opa Johannes hatte ihm immer schon gesagt: Du machst das mal weiter. Zunächst aber hatte Johannes Sudbrock andere Pläne.
1980 – 1989
GENERATIONSWECHSEL
Für Johannes Sudbrock, der den gleichen Namen wie sein Großvater trägt, ist immer klar, dass er einmal in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters treten wird. Nach dem gymnasialen Zweig der Höheren Handelsschule in Gütersloh mit Abiturabschluss und Bundeswehr zieht es ihn aber zunächst einmal weit fort – nach Rosenheim, das zwar bekannt für seine Fakultät für Holztechnik ist, wo Johannes Sudbrock aber etwas anderes studiert: Wirtschaftsingenieurswesen.
Johannes Sudbrock ist wissbegierig, will Praxiserfahrungen sammeln, und das nicht nur in Deutschland. Ein halbes Jahr arbeitet er in den USA in Indianapolis. Schon mal im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, besorgt er sich einen alten Pick-up, fährt durch das weite Land, erkundet die US-Bundesstaaten Indiana und Ohio.
Nach seinem Studienabschluss 1987 will er zuerst ein anderes Unternehmen und den eigenen Wert kennenlernen. Er findet schnell einen Arbeitsplatz – im technischen Controlling bei einer Tochter des Konzerns Unilever in Kempten.
Zwei Jahre bleibt er dort, fühlt sich wohl. Dann, 1989, im Jahr als die innerdeutsche Mauer fällt, meldet sich sein Vater bei ihm – eigentlich zu früh. Der inzwischen 63 Jahre alte Möbel-Unternehmer will seine Nachfolge regeln.
Er überredet seinen Sohn, zurück nach Rietberg-Bokel zu kommen. „In Bayern machen wir Urlaub, hier wird gearbeitet“, sagt der Senior dem Junior am Telefon.
Noch im gleichen Jahr startet Johannes Sudbrock im elterlichen Betrieb in Bokel durch.
1990 – 1999
DIE WEICHE
Der Junior setzt Maßstäbe: Unter seiner Regie wird das Regalsystem „Novita“ eingeführt. Damit stößt das Unternehmen in den Wohnbereich vor.
1994 wird Johannes Sudbrock, damals 33 Jahre, neben seinem Vater, damals 68, Geschäftsführer. Senior und Junior Sudbrock haben mit der Zeit unterschiedliche Vorstellungen, etwa über Produktstrategie und Investitionen. „Vielleicht wollte mein Vater mich auch nur testen“, blickt Johannes Sudbrock heute zurück.
Erst als der damalige langjährige Verkaufsleiter und Mentor des jungen Chefs, Ferdinand Altebäumer, dem Senior klarmacht, dass sein Sohn das Unternehmen womöglich wieder verlassen würde, wenn die Konflikte nicht aufhörten, ändert Franz Josef Sudbrock seine Haltung. Er zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück. 2002 wird Johannes Sudbrock alleiniger Gesellschafter.
2000 – 2009
DESIGN & QUALITÄT
Das Unternehmen entwickelt sich auch unter Johannes Sudbrock, dem Enkel des gleichnamigen Firmengründers, weiter. Es wird moderner.
Externe Designer liefern inzwischen Ideen, wobei die Entwicklung der Möbel aber im Unternehmen bleibt. Ein Wendepunkt stellt diesbezüglich das Jahr 2005 dar: Mit dem Programm „CUBO“ erhalten die Möbel eine puristische Note – mit einer klaren, geradlinigen und avantgardistischen Formensprache. „Wir konnten auf einmal moderne italienische Möbel bauen“, blickt Johannes Sudbrock nicht ohne Stolz zurück. „Das hat uns viele Türen geöffnet.“
SUDBROCK wird vielfältiger, baut neben furnierten nun auch glattlackierte Möbel.
2008 investiert das Unternehmen in eine Lackieranlage – umweltfreundlich auf Wasserlackbasis. Die Möbel erhalten eine neue Oberflächenqualität.
2010 – 2019
INTERNATIONALITÄT
Theres Sudbrock – mit dem gleichen Vornamen wie die Frau des Gründers – ist gebürtige Bokelerin und seit 2005 im Unternehmen tätig. 1999 haben sie und ihr Mann geheiratet, die beiden haben zwei Töchter.
Theres Sudbrock arbeitet sich schrittweise in die Bereiche Marketing und Entwicklung ein. Die heute 50-jährige ausgebildete Druckvorlagenherstellerin und studierte Kulturwissenschaftlerin sammelte ebenfalls Erfahrungen im Ausland und hat die Kreativität im Unternehmen weiter belebt, neue Farben eingeführt und eine neue Bildsprache entwickelt. „Möbel als Poesie“, lautet ihr Credo.
Zu ihren wesentlichen Aufgaben an der Seite ihres Mannes gehört es, die Möbel und Lebensräume in Prospekten, auf Messen und auch online richtig in Szene zu setzen oder anders formuliert: den visuellen Stil des Hauses zu definieren.
Dank der Messeauftritte in Köln und Mailand (seit 2017) erreicht SUDBROCK auch das internationale Publikum. Längst sind Sideboards, Schränke, Regale, Tische, Betten und Garderoben, die in Deutschland über den Fachhandel vertrieben werden, auch im Ausland beliebt. So werden die Möbel etwa nach Benelux, Österreich, in die Schweiz, nach Frankreich, Osteuropa, China und andere Länder exportiert.
Im Jahr 2015 wird das Werk erneut erweitert. Allein die Produktionsfläche (also ohne Büros) ist nun 13.000 Quadratmeter groß, bestückt mit modernsten Maschinen.
Seit 2017 tritt Sudbrock in den Bereichen Apartment, Schlafen und Büro als ganzheitlicher Anbieter von individuell planbaren Systemmöbeln auf.
Punkten kann Sudbrock dabei vor allem mit seiner außergewöhnlichen Farb- und Materialvielfalt: Zur Auswahl stehen Lack, Furnier, geriffelte Oberflächen, Glas, Keramik und Stoffe. So wird jedes Möbelstück zum Unikat.
2019 – 2022
WANDEL & WECHSEL
Johannes Sudbrock hat die Weichen für weitere erfolgreiche Jahre gestellt – wobei eine schwere Krankheit viele Pläne durcheinanderwirbelt. Im Februar 2018 wird bei Johannes Sudbrock ALS diagnostiziert, eine Nervenerkrankung. Seine Frau und er aber blicken nach vorn, informieren Mitarbeiter, Kunden und Händler und verstärken sich personell in der Geschäftsführung.
Bis die vierte Generation das Unternehmen übernimmt, dürfte es noch einige Jahre dauern. Die Töchter Maria und Eva befinden sich noch in der beruflichen Ausbildung.
Johannes Sudbrock, der im vergangenen Jahr seinen 60. Geburtstag gefeiert hat, ist noch täglich im Unternehmen präsent. „Ich habe schon immer viel delegiert“, sagt er und fügt mit Blick auf die Sudbrock-Möbel hinzu: „Es ist schon eine Glückssache, wenn man Dinge verkaufen kann, die einem selbst gefallen.“
Im dritten Jahr nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland haben sich für Sudbrock Möbel die Vorteile der heimischen Produktion gezeigt. Das ostwestfälische Familienunternehmen mit seinen derzeit rund 110 Beschäftigten fokussiert sich auf seine wesentlichen Werte wie Qualität und vor allem Nachhaltigkeit, die beide tief in der Unternehmens-DNA verankert sind. So verwendet Sudbrock etwa nachhaltige Rohstoffe aus der Region. Die Baumstämme, aus denen die Möbel entstehen, werden sorgsam ausgewählt, ebenso alle weiteren verwendeten Materialien.
Groß geschrieben wird bei Sudbrock auch die Nachwuchsförderung. „Wir sind ein erfolgreicher Ausbildungsbetrieb“, sagt Theres Sudbrock und ergänzt: „Unsere Auszubildenden schätzen es, jede Abteilung kennenzulernen und ein Möbel mit modernsten Maschinen und Handarbeit von Anfang bis Ende zu begleiten.“
Im Jubiläumsjahr 2022 kann Johannes Sudbrock stolz verkünden: „Was uns auszeichnet, ist das persönliche Möbelhandwerk.“ Sudbrock-Kunden könnten ihr eigenes Unikat gestalten. Und doch bleibe der Sudbrock-Stil immer klar erkennbar, etwa an der Linienführung, an der Haptik sowie an Verarbeitungsdetails, betont der Inhaber. „Wir bauen unsere Möbel für Menschen, die ein feines Gespür für diese Qualitätsmerkmale haben und die von ihrem persönlichen Möbel mehr verlangen als reine Funktionalität“, unterstreichen Theres und Johannes Sudbrock.
Zugleich richtet sich ihr Blick in die Zukunft. Sudbrock setzt auf innovative Technologien und eine nachhaltige Produktion. Und mit Blick auf ihre Kunden wollen die Inhaber mit ihren „echten Möbelunikaten“ sowohl eine zeitlose Ästhetik als auch die persönliche Note des Möbels sichtbar machen.
Johannes Sudbrock: „Das sind unsere Wurzeln. Und das ist unsere Vision.“